Unsere Kühe dürfen so lange wie es nur geht auf der Weide grasen. Da der Sommer aber sehr trocken war gab es zu wenig frisches Gras und es mußte zusätzlich Heu zugefüttert werden. Dank des Regens im Herbst haben sich die Weiden ein klein wenig erholt und die Kühe konnten das letzte frische Grün dieses Jahres noch genießen. Nun ist es Anfang Dezember und es wird Zeit für die Überwinterung im Stall.
Die gesamte Strecke ist über 1km lang; von der Weide bis zum Hof geht es über Feldwege und Wiesen, aber am Ende muss auch die Hauptstrasse überquert werden.
Mit einer Radlader-Schaufel voll Rübenschnitzel wird die Herde angelockt. Die fleißigen Helfer haben schon den Weg präpariert und kritische Stellen mit Seilen abgespannt. Nun muss „nur“ noch darauf geachtet werden, das die Herde dem richtigen Weg folgt.
Das erste Stück Weg wird fast im Gallop zurückgelegt und die Helfer müssen sich sputen, um mit der Herde Schritt zu halten. Die Rüben scheinen anfangs als Lockmittel sehr gut zu funktionieren. An einer Unterführung kommt es aber zu einem Stau und die Kühe entschließen sich spontan statt den Tunnel lieber durch das angrenzende Gestrüpp zu marschieren. Es dauert bestimmt 10 Minuten bis die Herde wieder zusammengetrieben ist und der Weg fortgesetzt werden kann.
Nachdem der kurze aber dunkle Tunnel geschafft ist, geht es im flotten Schritt weiter Richtung Hof. Für das letzte Stück muss noch die Hauptstrasse überquert werden, dann ist der Winterstall in greifbarer Nähe. Dort dürfen dann die Rübenschnitzel und Heu in Ruhe verzehrt werden.
Im Stall sind alle 28 Angus Rinder unversehrt angekommen. Zuvor sind schon 5 Bullen dort untergebracht worden, die von der Kuhherde getrennt werden müssen. Auch die Jungbullen, die dieses Jahr geboren wurden, müssen die Herde nun bald verlassen und werden mit den älteren Bullen sich ein Gehege teilen.
Im Stall wird täglich frisches Stroh eingebracht, das sich mit Kuhfladen vermischt und später auf unseren Feldern ein wertvoller Dünger ist.